Frühjahrsinstandsetzung/Frühjahrsüberholung
Die jährliche und fachgerecht ausgeführte Frühjahrsinstandsetzung der Tennisplätze bildet die Basis für die Tennissaison.
Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten ist, dass die Plätze frostfrei und idealerweise schon einmal oberflächlich komplett abgetrocknet sind.


(Abziehen der Plätze)
Bei der Frühjahrsinstandsetzung wird die obere verschlissene und verschmutzte Deckenschicht mittel geeigneter Werkzeuge bzw. Vorrichtungen abgetragen. Dabei steht sehr sorgfältiges Arbeiten an erster Stelle, neben den Verunreinigungen, sollte auch genau darauf geachtet werden, dass Moose und Grasbewuchs gründlich entfernt werden.
Pro Tennisplatz fallen ca. 1,5 - 2,0 to. Altmaterial an. Hierbei wird sehr oft die Frage gestellt, warum jedes Jahr weniger Material abgetragen wird als neu eingebaut. Dies hat im Wesentlichen damit zu tun, dass die Tennisplätze über den gesamten Freiluftzeitraum nicht ständig erdfeucht gehalten werden können. Teilweise werden die Plätze zu trocken bespielt, in Zeiten, an denen gar nicht gespielt wird und somit auch nicht gewässert wird, kann man bei starken Winden genau erkennen, dass das Tennismehl regelrecht weggeblasen wird. Nach starken Regenfällen sind u. U. Ausspülungen unmittlebar auf dem Platz bemerkbar...Somit trägt die Natur sukzessive immer ein bißchen vom Platz ab.
Wichtig ist die Bestimmung der optimalen Sandmenge für die Frühjahrsinstandsetzung und natürlich für den Saisonbedarf. In der Vergangenheit hat sich ein Materialbedarf von 2,25 to. +/- 10% als Bestellwert bewährt. Der Saisonbedarf muss zusätzlich ermittelt werden, ergibt sich allerdings automatisch aus den Vorjahren.

(Einstreuen des Ziegelmehls)
Nachdem das Altmaterial vom Platz gefahren wurde, wird der Platz für den Neuauftrag des Ziegelmehls vorbereitet. Dazu gehört das Verdichten der aufgefrorenen Tennisplatzdecke mittels einer Tennisplatzwalze. Sind diese Arbeiten abgeschlossen werden die Linien überprüft, falls notwendig gerichtet und leicht festgestampft. Defekte Lininen werden in diesem Zuge gleich mit ausgewechselt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, kann mit dem Neuauftrag des Ziegelmehls begonnen werden.

(Einwässern der einzelnen Bahnen)

(Fertig eingeschlämmte Platzhälfte)

(Komplett eingeschlämmte Plätze)
Das Ziegelmehl wird noch von Hand fachgerecht eingestreut, stark beanspruchde Bereiche wie der der Grundlinien und der T-Linien werden intensiver behandelt, so dass bei den weiteren Arbeiten immer genügend Material vorhanden ist, um die Planmäßigkeit zu gewährleisten. Danach wird das Ziegelmehl profilgerecht eingearbeitet, dafür kommen zwei Methoden in Frage, zum Ersten das Einschlämmen des Ziegelmehls auf dem kompletten Platz oder die Trockenmethode. Welche der beiden Methoden zum Einsatz kommt, hängt maßgeblich von den äußeren Umständen (Wetter) ab, ferner muss immer geprüft werden, welche Methode sich auch rein technisch umsetzen lässt. Beide Methoden garantieren in jedem Fall ein profilgerechtes Ergebnis, Voraussetzung ist die richtige Umsetzung der Methoden. Im Einzelnen möchte ich hier noch einmal kurz auf den Unterschied eingehen.
Trockenmethode:
Bei der Trockenmethode wird das Ziegelmehl in der Regel noch während des Einstreuens mittels einem Netz profilgerecht auf dem gesamten Platz verteilt. Dabei werden überschüssige Sandmengen immer wieder in die Problemstellen eingearbeitet, so das im Ergebnis die Ebenerdigkeit gewährleistet wird. Da unter diesem Prozess der Sand noch nicht ausreichend verdichtet ist, wird im Anschluss der komplette Platz stark eingewässert. Das Wasser verdichtet den neu aufgetragenen Sand. An sich stark setzenden Bereichen muss noch einmal Ziegelmehl nachgelegt und profiliert werden. Der Vorteil dieser Methode liegt eindeutig in der Zeit -und Wasserersparnis. Der Nachteil ist allerdings, dass die Plätze länger liegen und nachbehandelt werden müssen um die gewünschte Festigkeit zu erreichen. Falls diese Methode zum Einsatz kommt, wird unsererseits noch ein Walzgang zusätzlich gemacht.
Einschlämmmethode:
Nachdem das Tennismehl auf dem gesamten Platz verteilt wurde, wird der Platz nach einem bestimmten Muster bzw. einer bestimmten Vorgehensweise eingeschlämmt. Dabei wird jeweils eine Bahn von ca. 2m breite stark eingewässert. Das Wasser und das Ziegelmehl müssen eine bestimmte Konstistenz bilden, um zu gewährleisten, dass nicht nur Wasser über den Platz gezogen wird bzw. das Ziegelmehl vom Platz gezogen wird. In diesem Zuge wird Bahn für Bahn nahtlos eine Platzhälfte eingeschlämmt. Dabei ist es sehr wichtig, das Derjenige der das Wasser auf den Platz legt, im Einklang mit dem der es verteilt, arbeitet. In der Vergangenheit hat sich diese Methode bei 90 % der Plätze bewährt, so dass diese Methode bei uns hauptsächlich zum Einsatz kommt.
Nachdem die Plätze abgetrocknet sind, können die Nacharbeiten erfolgen. Die Plätze werden noch einmal mit einem Tennisplatzbesen aufgerauht. Diese Arbeiten sind u. U. nach der Frühjahrsinstandsetzung mehrmals zu machen, und zwar so oft, bis die Plätze gleichmäßig körnen, bei gutem und sonnigen Wetter ist dies meist schon nach einem Arbeitsgang der Fall.
In diesem Stadium kann auch damit begonnen werden, die Linien zu säubern und die Plätze eventl. noch einmal nachzuwalzen.Dabei sei an dieser Stelle noch einmal zu erwähnen, dass die Plätze nicht jeden Tag bis zur Eröffnung gewalzt werden müssen. Übermäßiges Walzen kann sich nachteilig auswirken, da durch das Walzen sehr hohe Scherkräfte auf den Belag einwirken, welche die Kornstruktur negativ beeinflussen können. Regelmäßiges Wässern und Feuchthalten sind hierbei wichtiger...

(Spielfertige Plätze)